Fazit

Hat Neuseeland gehalten, was mir so viele versprochen haben? Ein klares Nein. Zwar muß ich bedenken, daß ich wirklich Pech mit dem Wetter hatte, aber trotzdem werde ich nicht noch einmal nach Neuseeland fahren. Es ist landschaftlich eine ganz tolle Insel, aber es gibt eigentlich nichts, was es woanders nicht genauso oder sogar beeindruckender gibt.
Bedauerlich fand ich auch, daß die einheimische Tierwelt praktisch ausgerottet ist. Einen Teil haben schon die Maoris erledigt, den größten Teil die Engländer und der Rest wird wahrscheinlich den Touristen zum Opfer fallen. Mir ist bewußt, daß ich selbst einer bin und ich sicher meinen Beitrag dazu geleistet habe. Doch denke ich, daß besonders die hochbezahlen Aktivitäten, wie Canyoning (dort werden wahre Massen durchgeschleust) oder unablässige Hubschrauberflüge über z.B. den Milford Sound besonders viel dazu beitragen.
Zwischen den interessanten Parks gibt es wirklich nichts zu sehen, außer man mag abgeholzte Berge mit vielen Schafen darauf. Und an den Attraktionen selbst herrscht für meinen Geschmack deutlich zu viel Rummel.
Mit dem Umweltschutz haben die Neuseeländer es nicht so, aber zumindest sieht man Bemühungen. Ich denke in erster Linie der Touristen wegen, denn Neuseeland braucht das Geld dringend.
Ich hatte nie Probleme mit den Einheimischen, sie waren jederzeit freundlich und hilfsbereit. Wer allerdings meint, daß in Deutschland zu viel Fremdenfeindlichkeit herrscht (meine ich auch!), der sollte mal hierher kommen und mit einem Kiwi das Thema Asiaten ansprechen. Überraschenderweise haben sich in dieser Richtung besonders negativ die Maoris geäußert.
Ansonsten würde ich die weißen Kiwis als ziemlich britisch bezeichnen und vielerorts in ihren Ansichten vielleicht ein paar Jahrzehnte zurück.
Insgesamt hat sich aber der Aufenthalt in NZ für mich schon gelohnt. Zwar war meine Reisegeschwindigkeit sicher bahnbrechend, aber ich dürfte nicht viel ausgelassen haben. Zum wirklichen Kennenlernen des Landes hat die Zeit aber sicher nicht gereicht. Aber was soll man tun, wenn der Wettergott einem nicht hold ist...