05.02.2004
Nach der Fähre freue ich mich nun auf die Südinsel. Aber was muß ich feststellen - Regen. Also fahre ich erst einmal ein Stück weiter in Richtung Christchurch. Irgendwo an der Küste halte ich schließlich um zu übernachten. Kaum stehe ich auf dem schön gelegenen Parkplatz, schon folgen einige andere Camper. Die Aussicht ist fantastisch. Aber wer hustet da immerzu? Pelzrobben, die etwa 10m vor meinem Wagen liegen!

06.02.2004
Ich fahre also weiter die Küste herunter. Meistens ist sie unspannend und ziemlich zersiedelt. Aber da schönstes Wetter herrscht, kann mich das alles gar nicht stören. Nach kurzer Zeit erreiche ich Kaikoura. Bekannt ist das Örtchen durch die Waltouren und Delphinschwimmen. Leider fahren an diesem Tag keine Boote raus - zu wellig. Zum Delphin- oder Robbenschwimmen kann ich mich entscheiden, also mache ich eine nette kleine Wanderung entlang der Küste.
Viel mehr ist hier aber auch nicht zu tun, also weiter nach Christchurch. Als ich endlich dort ankomme tut es was? Es regnet!
Christchurch gefällt mir auch nicht besser. Irgendwie haben es mir die neuseeländischen Städte nicht angetan. Ich fahre also weiter in die Berge über den Highway 73 in Richtung Arthur`s Pass. Ich finde bald ein nettes Plätzchen zum Übernachten im Craigieburn Forest Park. Wenn es nicht regnen würde, wäre es sagenhaft schön. Aber das ist noch nichts gegen den nächsten Tag. Es regnet nicht, es schüttet! Frustriert steuere ich bald einen Parkplatz an und verschlafe den Mittag. Dann läßt der Regen nach und ich kann weiter an die Westküste. Die Strecke ist zunächst noch bergig und schön, doch bald kommt wieder das so typische Bild aus Schafweiden und einer ansonsten zersiedelten Landschaft. Ich erreiche die Küste und steuere den Paparoa Nationalpark an. In meinem Naturreiseführer steht etwas von einem Campingplatz mitten in der Natur. Also nicht wie hin! Leider muß ich aber nach ein paar Kilometern Gravelroad feststellen, daß diese überflutet ist...
Na, was solls. Ich fahre also zum einzigen Backpacker des Ortes und für 23N$ ist die (angenehme) Übernachtung sicher. Abends klart es dann tatsächlich auf!

08.02.2004
Man soll es ja nicht glauben, aber nach einem morgendlichen Guss scheint tatsächlich die Sonne. Und, um es vorweg zu nehmen, es bleibt so!!
Zunächst schaue ich mir die Panecake Rocks und Dolomite Point an. Ziemlich viel los hier, aber die Gegend ist es wert.
Das Wetter ist ja nun wirklich toll, also kann ich mich mal auf eine trockene Wanderung machen. Ausgesucht habe ich mir den Fox River Cave Trail. Es geht entlang eines schönen Flüßchens zu einer Höhle. Zwar bin ich allein und man soll ja eine Höhle möglichst nicht alleine betreten - was solls? Es ist eine Tropfsteinhöhle und sogar Leben hat es darin. Ich kann ein paar Krebschen entdecken und sogar die sagenumwobenen Cave Wetas. Es sind wohl die ältesten höheren Tiere Neuseelands, sie haben sich seit mehr als 190 Millionen Jahren nicht weiterentwickelt. Und ich bin schon nach 6,5 Jahren mit meinem Job nicht mehr zufrieden...
Ach, ich sollte noch von zwei typisch neuseeländischen Eigenheiten berichten. Erst einmal fühlt man sich spätestens nach der ersten Wanderung, als ob man Windpocken hätte. Warum? Ja, es gibt hier tatsächlich Obstmückle (für die Nichtfranken = Fruchtfliegen, für die Biologen Drosophila m.), die einen ganz böse stechen. Natürlich sind das keine Obstmückle, sondern Sandflies.
Die andere Sache sind Warnschilder. Man findet sie wirklich überall, auch wenn man sich abseits jeglicher Zivilisation meint. Na, ich finde sie hübsch - man kann sie einfach ignorieren. Zumindest weiß man, daß man noch auf dem Weg ist...

Fotos