Thailand - LAOS
01.12.04
Nun sitze ich hier in Chiang Mai in Nordthailand und überlege wie ich weiterfahren soll. Laos soll es sein. Man kann fliegen oder eine kombinierte Bus- und Boottour machen. Da ich etwas von dem Land sehen möchte, entscheide ich mich für die Bus/Boot-Variante. Man kann wählen zwischen einem "Slowboat" und einem "Speedboat". Da ich Bootsfahren nicht gerade über die Maßen liebe, wähle ich das Speedboat. Ist ja viel schneller vorbei!
Am nächsten Tag geht es um 12:00 Uhr los. Zunächst mit dem Minibus ca. 5 Stunden bis nach Chiang Kong, der Grenzstadt auf thailändischer Seite. Hier ist die Übernachtung im Paketpreis inbegriffen. Nichts besonderes, aber ok. Schon früh werde ich von anderen Mitreisenden geweckt. Obwohl es erst um 8:30 Uhr weitergehen soll, müssen die ja unbedingt um 5:30 Uhr anfangen Krach zu machen. Ok, so bin ich wenigstens pünktlich. Um 9:00 Uhr geht es dann endlich los. Zunächst mit der Fähre über den Mekong, dann völlig unproblematisch die Grenzformalitäten. Das Visum habe ich allerdings schon am Abend zuvor bekommen. Um 10:30 Uhr besteige ich dann mit einer kleinen Zahl von Touristen das erste Speedboat. Die meisten haben das Slowboat genommen - wenn ich vorher gewußt hätte, was auf mich zukommt hätte ich das auch getan!
Das Boot ist erstaunlich klein, vielleicht einen Meter breit und 5 Meter lang. Die "Sitze" bestehen aus einem überzogenen Schaumstoffkissen. Wie man in den abgeteilten Sitzbereichen von ca. 40 cm tiefe 6-7 Stunden zurecht kommen soll ist mir noch ein Rätsel. Irgendwie werden aber doch 9 Personen incl. Fahrer in dieses Boot gequetscht. Es liegt dann auch so tief im Wasser, das gerade noch 10 cm fehlen um das Boot zum überlaufen zu bringen. Und warum trägt der Fahrer einen Helm??
Dann geht es schließlich los. Der Motor wird angelassen und man ist sofort mit absoluter Taubheit geschlagen. Kein Wunder, denn der 1600 ccm Toyota-Automotor hat praktisch keinen Auspuff und ist als Außenboarder angebaut. Aber der wahnsinnige Lärm soll nicht das Schlimmste bleiben. Kurz darf ich mich noch mal wundern, warum der Fahrer einen Sturzhelm trägt und schon schießt das Boot los. Und man kann es nicht anders nennen. Mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit rasen wir über den Mekong. Echt, ich habe nie so viel Angst auf einem Boot gehabt! Die kleinste Welle bringt das Geschoss zum Abheben. Und ich möchte ja noch gar nicht daran denken, was passiert, wenn wir über einen der zahlreichen Felsen fahren...
Aber die Angst vergeht auch wieder, denn sie wird einfach von Schmerzen verdrängt. Alles tut weh, denn 40 cm sind WIRKLICH eng. Ständig schlafen mir die Beine ein und der Hintern lebt eh schon nicht mehr. Wieso da noch Angst haben? Schlimmer kann es ja kaumwerden!
Zum Glück machen wir ein paar Pausen. In denen mache ich mir Freunde, indem ich Ohropax verschenke.
Damit Ihr mal einen kleinen Eindruck bekommt, hier ein Filmchen. Aber das kann das ganze Leid nicht plastisch machen!

Die Landschaft ist sehr schön. Berge, Wälder und kleine Dörfer. Ein paar Fischer und kleine, nackte, badende Kinder. Aber leider geht es die ganzen 6 Stunden so. Viele Berge, Fische und kleine nackte Kinder.
So ein Erlebnis schweißt zusammen. 4 von uns beschließen abends in Luang Prabang zusammen essen zu gehen. Es wird ein lustiger, neuseeländisch - singapur - japanisch - deutscher Austausch.
Aber irgendwie nicht lange, denn alle sind wir müde und klagen über Schmerzen in den verschiedensten Körperteilen...

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