Myanmar

Allgemeine Hinweise

  

Einreise: Abgesehen von Tagesausflügen muss man nach Yangon einfliegen. Gut geht das von Bangkok mit Bangkok Airways oder etwas billiger mit Air Asia. Auch Thai Airways hat täglich mehrere Flüge nach Yangon.

Visum: Ist notwendig. Auch dieses kann man einfach in 2-3 Tagen in Bangkok besorgen.

Inlandtransport: Zu den touristischen Gebieten fahren Busse, die aber aufgrund der schlechten Straßen ziemlich langsam sind. Eine wesentlich schnellere aber auch um ein vielfaches teurere Variante sind Flüge, die die touristischen Zentren miteinander verbinden. Gebucht können sowohl Busse als auch Flüge meist in den Guesthäusern.

Übernachtung: Anders als in den anderen Ländern in SO-Asien gibt es noch keine große Travellerszene. Daher sind die Hotels oder Guesthouses mehr in den Orten verteilt. Die Preise starten so bei 5 $ und sind natürlich nach oben offen. Mit Ausnahme von Yangon fand ich die Zimmerpreise für das gebotene günstig und für 5-10 $ bekommt man saubere Zimmer mit Bad und teilweise Aircon.

Essen: Das Essen in Myanmar ist gut aber sehr fettreich. Deutlich kann man den indischen Einfluss spüren. Neben burmesischem Essen findet man indische Lokale, Thai und natürlich westliche Küche (ich hatte die beste Pizza SO-Asiens in Bangan).

Menschen: Freundlich, aber aufgrund der politischen Situation oft sehr zurückhaltend.

Geld: Bringt ausreichend US$ (auch kleine, möglichst neue Scheine) mit! Es gibt keine ATMs in Myanmar. Die einheimische Währung ist der Kyat. Offiziell muss man seine $ in der Bank tauschen. Im Januar 2007 lag der Kurs bei etwa 5000 Kyat/$. Im Guesthouse habe ich 12500 Kyat für den $ bekommen! Aber Vorsicht beim Tauschen auf der Straße - besser im Guesthouse Eures Vertrauens. Nicht zu viel tauschen! Guesthäuser, Busse und Flüge bezahlt man im allgemeinen in US$.

Sicherheit: Es gibt wohl kaum ein sicheres Land. Nie hatte ich den Eindruck, dass mich jemand betrügen wollte. Ich habe auch nie von Diebstählen oder Gewalt gehört.

 

 

Reisebericht

 

Myanmar - das Land in dem die Männer Röcke tragen. Es ist schon lustig wenn man in Rangoon landet und plötzlich jedermann Rock trägt. Männer wie Frauen. Mit der Zeit habe ich herausgefunden, dass Mann Karos und Frau eher Blümchen trägt. Und dass das ganze eigentlich keine Röcke sind, sondern eher so eine Art Sarong. Nun ja, es ist ja bekanntlich alles Geschmackssache, aber ich fand Rock und Hemd mit Krawatte etwas eigenartig.

Yangon (Rangoon)

In Rangoon geht es mit dem Taxi in die Stadt. Ein wirkliches Taxi ist das nicht was mich da transportiert. Irgendwie fährt das Ding aber, auch wenn der Toyota schon deutlich bessere Zeiten gesehen hat. Auch verstehe ich nicht, wieso ich der einzig zahlende Gast bin, während die drei auf der Rückbank einfach zugestiegen sind. Auf Anfrage an den Fahrer erfahre ich - alles Familie. Ach so, naja dann, das ist natürlich etwas anderes. Familie muss natürlich nicht zahlen! Mich kostet die Fahrt nach längerem Handeln 5 US$.

In Rangoon angekommen lasse ich mich in einem vom "Lonely Planet" empfohlenen Guesthouse absetzen. Eigentlich mache ich das nicht mehr, denn ich habe gelernt, dass Guesthouses vom Lonley Planet eigentlich das schlechteste ist was man machen kann. Und so auch in diesem Fall. Das "White House" Guesthouse hat überteuerte, hässliche Zimmer. Nach etwas Kampf bekomme ich immerhin ein Zimmer mit Fenster für 13 US$. Frühstück ist inklusive und vom Lonley Planet gelobt. So ist es dann auch - ich hatte schon deutlich besseres Frühstück... Die billigeren Zimmer (nicht preisgünstiger!) gibt es ab 5 US$. Es sind meist hässliche Zimmer mit schlechten Matratzen und oft ohne Fenster (dann aber mit Aircon). Besonders lustig fand ich das "Riverview"-Zimmer ganz oben auf dem Hotel. Es ist ein Wellblechverschlag mit Ventilator für 8 - 10 $.

Die Shwedagon Pagode dagegen ist ein echter Hammer! Gold, Gold, Gold - soweit das Auge reicht. Mit der strahlenden Sonne ein tolles Erlebnis. Ich bin so begeistert, dass ich den ganzen Tag dort verbringe, mich mit Mönchen unterhalte (die dann Geld wollten, aber nicht bekamen) und am Abend sogar den Ausflug der Millionen Fledermäuse aus dem Westtor beobachten konnte. Interessanterweise scheinen Touristen dies nicht zu wissen und versäumen damit einen der Höhepunkte der Pagode. Jedenfalls wenn man Fledermäuse mag.

Im Gegensatz zu den gesprächigen Mönchen in der Pagode macht Rangoon einen eigenartigen Eindruck auf mich. Die Menschen lächeln wenig, sprechen einen selten an und schauen eher weg wenn man sie anlächelt. Natürlich nicht alle. Die Geldwechsler sprechen einen unbeirrt an. Aber ansonsten kann man den Druck der Militärregierung spüren und mich erinnert das verdammt an meine Ausflüge in die DDR. Das hier ist die DDR mit Palmen.

Viel mehr als die Pagode gibt es in Rangoon nicht zu sehen. Einige andere Pagoden, einige Gebäude aus der englischen Kolonialzeit, ein paar Parks. Schwierig ist die Ernährungssituation. Es gibt nicht gerade übertrieben viele Restaurants. Am zweiten Abend finde ich dann aber doch eine Straße mit vielen Straßenständen, in denen man wunderbares BBQ essen kann. Die Straße ist eine kleine Seitenstraße der Mahabandoola Rd. in Richtung Westen, also weg von der nahen Sule Pagode.

Nachtleben gibt es nicht so richtig viel. Und das nicht richtig viele schließt dann auch gegen 23 Uhr. Verständlich, denn meist wird dann in der ganzen Stadt das Licht ausgeschaltet, oder besser der Strom. Überhaupt scheint die Stromversorgung ein Problem zu sein, so das den ganzen Tag über überall Generatoren laufen. Sogar zu Generatoren umgebaute Autos lassen sich finden. Trotzdem lasse ich mich von einem freundlichen jungen Mann in eine "Disco" führen, die allerdings bei ca. 5 (männlichen) Gästen von ca. 30 jungen Damen besucht ist. Ich bin der einzige Ausländer und so ist es nicht verwunderlich, dass ich gleich eine ganze Schar der Damen an meiner Seite habe. Aber sie halten doch respektvoll Abstand. Trotzdem bin ich froh nach Genuss eines "Höflichkeitsdrinks" wieder gehen zu können. Also Nachtleben - vergesst es!

 Mandalay

Der Bus nach Mandalay braucht ungefähr 14 Stunden. Wenn denn alles gut geht und der Bus keine Panne hat. Hat er aber meistens. Darauf habe ich einfach keine Lust und entschließe mich zu fliegen. Flüge kann man in Myanmar einfach buchen, meist ist schon am gleichen oder nächsten Tag ein Sitz frei. Nach Mandalay kostet der Flug 85 $.

Mandalay - ein toller Name. Klingt echt exotisch und entsprechend sind meine Erwartungen. Ich habe ein schönes, sehr billiges Zimmer mit gutem Frühstück bekommen. Alle Zimmer im Royal City Hotel (nicht Guesthouse, das gibt es auch) kosten um die 20$. Bis auf eines ohne Aircon und Bad. Dieses habe ich für 6 $ bekommen und das Bad war im gleichen Gang und wurde nur von mir genutzt. Sehr sauber und gepflegt!

Das erste Problem ist ein Lokal zu finden. Hier gibt es noch weniger als in Rangoon. Na, letztendlich habe ich ja was in der gleichen Straße wie das Royal City (28th Street) gefunden und das myanmarische Essen ist auch gut. Irgendwie schon mehr indisch. Ziemlich fett und gehaltvoll.

Die Stadt wird eine einzige Enttäuschung. Ich erwandere den Mandalay Hill und habe einen trüben Blick auf die Stadt - Luftverschmutzung sei Dank. Wie alle Tempel muss man auch diesen Tempelberg barfuß erklimmen. Ist ganz lustig.

Einmal um den Mandalay Palace gewandert, noch eine Pagode und schon sind 20 Km gelaufen. Erschöpft nächtige ich eine weitere Nacht in meinem netten Hotel und bin glücklich, dass ich Mandalay am nächsten Tag mit dem Schiff in Richtung Bangan verlassen kann.

 Bangan

Die Flußfahrt ist im Lonely Planet als sehr schön beschrieben und ich werde auch nicht enttäuscht - 10 Stunden pottlangweilige Landschaft. Alles platt, braun und öde. Ach, was war die Mekongfahrt in Laos nett. Aber immerhin bin ich nun auch mal auf dem Ayeyarwady gefahren.

Am Abend erreichen ich Bangan und bekomme sogar noch einen kostenlosen Sonnenuntergang. Normalerweise gibt es extra Ausflugsboote für diesen. In Bangan finde ich ein nettes Zimmer im Eden Motel (10 $, Ortsmitte Nyaung U) und die netten Herren aus der Rezeption erklären sich auch gleich bereit mir eine Pferdekutsche für die Besichtigung zu arrangieren.

Am nächsten Morgen stehe ich frisch (entspricht kalt...) geduscht um 5:30 Uhr vor der Rezeption, um meine Kutschfahrt zu beginnen. Auch die netten Herren von der Rezeption sind da - im Tiefschlaf. Irgendwie gelingt es mir einen der Herren wacht zu bekommen. Er ist ja schon freundlich, aber was für eine Kutsche??? Nun, ich bin extra für den Sonnenaufgang hierher gekommen! Einer der Herren findet sich dann auch bereit mir eine Kutsche zu besorgen. Dafür muss allerdings erst der Kutschführer geweckt werden, das müde Pferd angespannt werden und dann kann es los gehen. Immerhin ist das ganze nicht so teuer - für den ganzen Tag 10$.

Den Sonnenaufgang beobachte ich an einer weniger günstigen Stelle. Es gibt bessere Plätze mit mehr Touristen, aber mein Kutscher musste ja unbedingt einer anderen Kutsche folgen. Der deutsche "Profifotograf" (zumindest hat er von der Technik seiner Digitalkamera keine Ahnung) kannte diesen "Geheimtip". Na, es ist trotzdem nett und außer mir und dem Fotografen ist niemand dort.

Den ganzen Tag geht es dann in und auf Stupas. Zwischendurch müssen wir das Pferd wechseln, meines ist schon etwas älter und nun muss die Tochter ran. Aber trotzdem gut, denn in Deutschland könnte man mein erstes Pferd wahrscheinlich schon mit süßem Senf genießen...

Die Stupas sind nett aber nicht mit Ankor in Kambodscha zu vergleichen. Irgendwie sehen die alle gleich aus und eigentlich macht es nur die grosse Anzahl von rund 4400 aus. So bin ich auch schon nach dem Tag fertig damit ( ich habe nicht ALLE 4400 Tempel angesehen!) und da Bangan sonst nicht viel zu bieten hat, fliege ich am nächsten Tag zurück nach Rangoon.

Auch hier habe ich nichts mehr zu tun und bin glücklich, dass ich einen Flug zurück nach Bangkok bekomme.

 Fazit

Schade, aus den vier geplanten Wochen ist nur eine geworden. Ich habe schon Leute getroffen, die ganz begeistert von Myanmar sind. Mir hat die politische Situation und die begrenzten Reisemöglichkeiten die Freude am Reisen genommen. Die Menschen sind, so sie denn überhaupt mit einem sprechen, sehr freundlich und Myanmar hätte sicherlich ein riesiges touristisches Potential. Von der Andamanensee bis zum Himalaja - welches Land kann das schon bieten? Ich hoffe also, dass sich die Situation dort irgendwann mal ändert und das Reisen angenehmer wird. Dann bin ich sicherlich noch mal da und schaue mir die vielen interessanten Sachen an die ich versäumt habe!!

 

Bilder